Der Siegerhengst Kaiser’s Erbe (E.H. Easy Game x E.H. Van Deyk) ist gekürt, die Auktionen sind beendet – kurzum: Neumünster 2022 ist Geschichte. Was die Zukunft bringen wird und ob man sich auch im kommenden Jahr wieder in den Holstenhallen treffen wird, das steht noch in den Sternen.

Von den beiden österreichischen Köranwärtern konnte sich die Kat. Nr. 4 Sanderas (Banderas a.d. Sternstunde v. Editorial -Königspark xx, Z: Cornelia Hörtlackner, Franking/OÖ) das positive Körurteil holen. Er wurde anschließend über die Auktion in sportlich fördernde Hände zugeschlagen und wird seine Karriere im Dressurviereck starten. Für Conny Hörtlackner war es der erste gekörte Hengst aus ihrer mit viel Herzblut betriebenen Zucht, wozu wir herzlich gratulieren!
Barbara Harner vom Gestüt Vormoos/Pferdezucht Weiss schickte die Kat. Nr. 37 Suskalero (E.H. Singolo a.d. Soraya v. E.H. Herzruf) ins Rennen. Der Rappe mit den weißen Söckchen präsentierte sich kraftvoll und dynamisch, für das positive Körurteil reichte es leider an diesem Wochenende nicht. Er wechselte ebenfalls über die Auktion den Besitzer und wird in Deutschland bleiben.

Auf eine sportliche Förderung in der Dressur darf sich zudem die Kat. Nr. 31, Onek (E.H. Millennium a.d. Only Time v. E.H. Hofrat) freuen. Grand-Prix-Reiterin Luise Wessely-Trupp sicherte sich den eleganten Schwarzbraunen, der vom der Hessischen Hausstiftung/Gut Panker ausgestellt wurde.
Im besonders fleißigen Team der Jungzüchter war heuer erstmals Franziska Lampert aus Salzburg mit dabei. Franziska ist nicht nur als Jungzüchterin aktiv, sie ist auch fleißige Reiterin von Trakehner Pferden.
Ein besonderes Highlight waren heuer die Auftritte der Spanischen Hofreitschule. Angeführt von Oberbereiter Rudolf Rostek zeigte eine teilweise noch sehr junge Garde sowohl an ReiterInnen als auch an Hengsten, dass man sich um die Zukunft der „Spanischen“ wirklich keine Sorgen machen muss. Mit unglaublicher Präzision und Harmonie wurden die schwierigsten Lektionen gezeigt – und das mit einer Hengstriege, die großteils zum ersten Mal die historischen Stallungen in der Wiener Hofburg für eine Tournee verlassen hatte.


Ideengeber für diese Symbiose von Hengstmarkt und Hofreitschule war übrigens der kürzlich verstorbene Red-Bull-Chef und Gründer des Trakehner Gestüts Murtal, Dietrich Mateschitz gewesen. An der euphorischen Reaktion des Publikums war zu sehen, dass er auch hier wieder einmal Weitblick bewiesen hatte.
Text: Michaela Braune
Fotos: Trakehner Verband/Sportfotos-Lafrentz.de